Die St. Jakobskirche

Jakobskirche c

 

Die St.-Jakobs-Kirche ist die älteste und eigentliche Mutterkirche des Tales Gröden. Der Bau führt auf das Jahr 1181 zurück. Im Glockenturm ist noch die Jahreszahl 1181 eingemeißelt. Die Kirche liegt mitten im Wald oberhalb des kleinen Dorfes St. Jakob, wo einst der bekannte „Troi Paian“ verlief. St. Jakob war auch im frühen Mittelalter das Zentrum desTales.

Urkundlich dokumentiert ist sie in einem Ablassbrief vom 18. August 1283. Bischof Aegidius aus Aemonia (Laibach) verleiht allen Christgläubigen vierzig Tage Ablass, die nach Ablegung der Beichte andächtig die St.-Jakobs-Kapelle in Stäteneke besuchen.

Laut Überlieferungen sei die Kirche jedoch im 13. Jahrhundert von Jakob von Stättenecke erbaut worden. Höchstwahrscheinlich hat dieser die bereits bestehende Kirche ausgebaut und sie dem Hl. Jakob gewidmet. Laut einer sehr bekannten Grödner Legende sei Jakob von Stättenecke mit seinen Eltern zum Wallfahrtsort Santiago de Compostela in Spanien zum pilgern gegangen, wo dieser zu einer ungerechten Todesstrafe verurteilt wurde. Als der Graf von Galizien aber erfuhr, dass Jakob lebend am Galgen hängte, überzeugte er sich der Unschuld des Grödner Grafen und ließ in frei. Zum Dank an diese Rettung ließ Jakob die St. Jakobskirche erbauen.

 

Jakobskirche-Altar

 

Laut Urkunden brannte am Ende des 14. Jahrhunderts das Dach der Kirche nieder; daraufhin wurde es wieder aufgebaut und deshalb sind auch die vielen gotischen Elemente im Dach sichtbar. Seitdem wurde die Kirche mehrmals restauriert und instandgehalten, das letzte mal im Jahre 1989 durch die Schützenkompanie St. Ulrich.Der Kern der Kirche ist im Romanischen Stil gebaut, das heutige Aussehen geht auf die Gotik und das Innere auf das Gotische und Barocke zurück. Der künstlerisch wertvolle Hochaltar wurde 1750 von den Gebrüdern Vinazer – Pescosta geschaffen. Das Altarblatt des Malers Franz Sebald Unterberger ist eine Kopie des Originals im Museum de Gherdëina. Auch die originalen barocken Statuen und das Fastentuch aus der Kirche sind im selben Museum zu besichtigen. Außerhalb des Presbyteriums, links und rechts, sind noch die zwei barocken Seitenaltäre zu sehen. Von großer künstlerischer Bedeutung ist das Freskogemälde an der Außenwand der Kirche, welche den Hl. Christophorus mit dem Jesukind darstellt. Es sind auch verschiedene Gebäude im Hintergrund dargestellt, welche das Leben im Tale erzählen (Schloss Stetteneck, St. Jakobskirche). Das Gemälde ist am Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Der Chor ist mit spätgotischen Fresken aus der Werkstatt des Leonhard von Brixen bemalt.Die kleinste und älteste Glocke der Kirche des Meister Manfredinus des 14. Jahrhunderts soll einst die Glocke der Schlosskapelle von Stetteneck gewesen sein, und laut Volksmund von einem Stier aus den Pinkanlöchern ausgegraben und in der St.-Jakobs-Kirche eingesetzt worden sein. Im 1. Weltkrieg ist diese beschädigt worden. Sie wurde nach dem Bau der Kapelle der Kriegsgefallenen auf dem Kirchplatz in St. Ulrich aufgestellt. Jetzt ist die gotische Glocke im Kulturhaus zu besichtigen, an der Totenkapelle hängt eine funktionstüchtige Kopie.

 

 Jakobskirche-Fastentuch  Jakobskirche-Christophorus
Das Passionstuch Fresko des Hl. Christophorus an der Südfassade